Dies sind die wichtigsten Fehler bei einer Bewerbung:
Die Bewerbungsmappe – Der erste Eindruck zählt
Und auch der zweite. Sie müssen sich vor Augen halten, dass der Personalreferent oder die Personalreferentin, der Geschäftsführer oder die Geschäftsführerin – kurz, der Mensch, der Ihre Bewerbung in die Hände bekommt, tagtäglich meist mit mehreren solcher Bewerbungen konfrontiert ist.
Das bedeutet zum einen, Sie müssen versuchen, sich von der Masse abzuheben. Dies sollte in den meisten Jobs aber nicht durch eine schräge oder schrille Bewerbung geschehen, sondern durch einen ersten Eindruck, der Ordnung und Sauberkeit vermittelt. Glauben Sie uns – damit sind Sie vielen Ihrer Mitbewerber schon einen wichtigen Schritt voraus.
Der erste Eindruck beginnt bei der Bewerbungsmappe, er hört dort aber nicht auf. Mittlerweile laufen viele Bewerbungsprozesse rein online ab, also digital. Aber noch längst nicht alle. Viele Unternehmen fordern nach wie vor die klassische Bewerbungsmappe an. Hier gilt es, Fehler und Fallstricke zu vermeiden: Achten Sie auf einen sauberen (und neuen!) Umschlag, achten Sie auf eine korrekte Adressierung. Wenn Sie den Umschlag von Hand adressieren, achten Sie auf eine saubere und gut lesbare Schrift und vergessen Sie nicht, sich selbst als Absender hinzuzufügen.
Das Bewebungsschreiben | Anschreiben – Der Ton macht die Musik
Das Bewerbungsschreiben | Anschreiben ist mit der zentrale Bestandteil Ihrer Bewerbung. Hier schildern Sie, wie Sie auf das Unternehmen gekommen sind, was Sie an dem jeweiligen Job begeistert und vor allem – warum Sie dafür geeignet sind.
Frechheit siegt? Kann sein – muss aber nicht. Denn eine vermeintlich frische oder (übertrieben) selbstbewusste Formulierung des Anschreibens kann schnell ins Gegenteil von dem umschlagen: Sie wirken dann überheblich, arrogant, unglaubwürdig oder schlicht unsympathisch. Das sind Sie aber doch eigentlich gar nicht?! Dann nehmen Sie sich die folgenden Ratschläge zu Herzen. So sollte Ihr Anschreiben niemals aussehen:
„Hi Tobi,
wie letzten Samstag besprochen hier meine Bewerbung. Ich denke, es müsste so reichen. Ansonsten einfach nochmal fragen. Wir sehen uns ja eh am nächsten WE.
VG
Matze“
Sachlich bleiben – und Siezen! Selbst wenn Sie den Ansprechpartner (z.B. den oder die Personalreferentin) persönlich kennen, sollten Sie niemals in einen umgangssprachlichen Ton verfallen oder gar zum Du übergehen. Zumeist lesen das Anschreiben ja auch noch weitere Personen, wie zum Beispiel der Geschäftsführer.
„Ich möchte mich hiermit bei Ihnen bewerben. Ich bin für die Stelle des Elektrokonstrukteurs der Richtige“.
Ich, ich, ich und ich... Vermeiden Sie es, jeden Satz mit „Ich“ zu beginnen. Versuchen Sie stattdessen, auch die Perspektive des Unternehmens zu berücksichtigen oder Ihre gewünschte Stelle zu erwähnen, z.B. „An der Stelle des Elektrokonstrukteurs reizt mich die anspruchsvolle Tätigkeit, die ich in meiner vorherigen Arbeit bereits umfassend kennenlernen durfte“ anstatt „Ich bin für die Stelle des Elektrokonstrukteurs der Richtige“.
„Sie suchen mich!“
Zudem kann eine gewisse Zurückhaltung nie schaden, ohne Ihre Fähigkeiten unter den Scheffel zu stellen. Selbst in Zeiten eines Arbeitnehmermarkts und einem (je nach Branche höheren oder niedrigeren) Fachkräftebedarf, sollten Sie Selbstbewusstsein nicht mit Anmaßung verwechseln. Anschreiben im Duktus von „Sie suchen mich!“ sollten daher eher vermieden werden. Stellen Sie Ihre Eignung für den Job lieber durch Kenntnisse, Qualifikationen und ehrliches Interesse heraus.
Das Bewerbungsfoto – Ja, das sind Sie
Machen wir uns nichts vor: Ob Sie jemandem eher sympathisch oder eher nicht sympathisch erscheinen, entscheidet sich in Millisekunden und geschieht weitgehend un- bzw. unterbewusst. Das Gesicht eines Menschen ist dabei zentral. Daran können wir uns Sie nichts ändern. Was Sie aber tun können ist, einen negativen Eindruck von vornherein zu vermeiden.
Professionelle Unternehmen entscheiden NIE ausschließlich danach, ob ihnen ein gefällt oder nicht. Und falls doch, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob das wirklich das Unternehmen ist, wo Sie beschäftigt sein wollen. Das heißt: Professionelle Personaler oder Recruiter sind immer in der Lage, ihr persönliches Gefühl zu reflektieren und das äußere Erscheinungsbild nicht zum alleinigen Maßstab zu machen.
Dennoch: Das Bewerbungsfoto sagt sehr viel über Sie aus. Wir reden hier überhaupt nicht von Schönheit! Sondern von dem Bewusstsein, dass Sie sich Ihrem zukünftigen Arbeitgeber so gut wie möglich präsentieren möchten. Ist das nicht der Fall, zeugt das von Nachlässigkeit – und damit letztlich von Desinteresse gegenüber dem Unternehmen, das Sie einstellen soll.
Zu dunkel? Unscharf? Die heimische Tapete im Hintergrund? Hautunreinheiten, die sofort sichtbar sind? Der Ausschnitt zu groß oder zu klein? Alles das sind Fotografie-Mängel, die man vermeiden kann. Setzen Sie deshalb auf professionelle Bewerbungsfotos. Diese gibt’s auch schon für relativ kleines Geld – aber eine Ausgabe, die absolut sinnvoll investiert ist.
Übrigens – bedenken Sie stets eins: Die Frauen und Männer aus der Personalabteilung gehen auch mit der Zeit und kennen sich mit sozialen Medien meist sehr gut aus. Das bedeutet: Toll, wenn Ihr letzter Skiurlaub in Ischgl echt toll war. Aber überlegen Sie sich gut, ob Sie wirklich die Bilder der feuchtfröhlichen Après-Ski-Party ins Netz stellen müssen. Nur so als Tipp...
Zum Schluss einer Bewerbungsmappe – 4 Augen sehen mehr als 2
Alles fertig – die Bewerbungsmappe, das Anschreiben, der Lebenslauf, alle erforderlichen Bescheinigungen und Zeugnisse... Und nun endlich rausgeschickt?! Aber Vorsicht – 4 Augen sehen immer mehr als 2.
Der Fehlerteufel ist nämlich ein ganz hinterhältiger Schlingel und treibt sein Unwesen meist genau dort, wo man’s am wenigsten erwartet und gebrauchen kann. Zum Beispiel beim Namen des Unternehmens, des Ansprechpartners oder der Stelle bzw. des gewünschten Jobs – nicht immer werden die Jobs ja exakt gleich bezeichnet, und nicht jeder bewirbt sich auch immer nur für ein einzige Jobprofil...
Meist kommt eine Bewerbung auch nicht allein, keine Frage. Fast niemand bewirbt sich nur bei einem einzigen Unternehmen, im Laufe eines Arbeitslebens oder auch während einer Phase der Jobsuche bewerben sich die meisten Menschen bei vielen verschiedenen Unternehmen, und das ist natürlich auch völlig in Ordnung.
Nur, es bedeutet: Sie müssen Ihr Anschreiben und die Adressierung an das jeweilige Unternehmen anpassen. Auch das ist eine heikle da sehr fehlerträchtige Geschichte. Ein erster Tipp: Verwenden Sie im Dokument die „Suchen und Ersetzen“-Funktion und überprüfen so, ob sich noch der Name des letzten Unternehmens im Anschreiben befindet. Dieses Verfahren wenden Sie dann auf mehrere Firmen an, bei denen Sie sich beworben haben, und ersetzen den Namen immer mit der aktuellen Firma, bei der Sie sich bewerben. Ganz besonders kritisch ist der Name des Ansprechpartners – ist dieser falsch, steht die gesamte Bewerbung schon unter einem äußerst ungünstigen Licht.
Wie gut Sie aber auch suchen und überprüfen mögen: fast niemals fällt Ihnen wirklich jeder Fehler auf. Wir reden hier nicht nur von verkehrten Namen oder Rechtschreibfehlern, sondern auch von Formatierungsmängeln, falschen Seitenzahlen und so fort.
Deshalb sollten Sie immer aufs 4-Augen-Prinzip setzen, das bedeutet: Lassen Sie am Schluss Ihre Bewerbung nochmals von einem Bekannten durchchecken. Sollte er oder sie dann auch nichts mehr finden, können Sie guten Gewissens die Bewerbung auf die Post bringen (Achtung: auf ausreichende Frankierung achten!) oder digital abschicken.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg
– mit der korrekten Bewerbung steht Ihrem beruflichen Durchstarten nun nichts mehr im Weg!