Der Tarifabschluss zwischen der Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) brachte in allen Entgeltgruppen spürbar höhere Löhne. Zunächst wurden die Stundenlöhne für die Entgeltgruppen 1, 2a und 2b mit dem Tarifabschluss vom 21. Juni 2022 angepasst. Seit 1. April 2023 gibt es auch neue Entgelte für die Gruppen 3 bis 9.
Zwei Rechenbeispiele: Beschäftigte der untersten Einkommensstufe, also ungelernte Kräfte, verdienen seit dem 1. April 13,00 Euro pro Stunde. Ab 1. Januar 2024 sind es dann sogar 13,50 Euro. Für hochqualifizierte Kräfte mit Studium und Berufserfahrung in Entgeltgruppe 9 gibt es 25,14 Euro pro Stunde und ab 1. Januar 2024 25,89 Euro. Hinzu kommen Branchenzuschläge und viele betriebliche Extras wie Sonderzahlungen.
Wie viel Lohn gibt es für Zeitarbeit?
Wichtige Fragen zum allgemeinen Mindestlohn
Wie funktioniert der gesetzliche Mindestlohn?
Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn wurde zum 1. Januar 2015 in Deutschland eingeführt und ist eine Lohnuntergrenze, die nicht unterschritten werden darf. Seit 1. Oktober 2022 liegt er bei 12,00 Euro. Rechtlich verankert ist er im Mindestlohngesetz. BMAS - Mindestlohn
Wie oft wird der Mindestlohn angehoben?
Begonnen wurde 2015 mit 8,50 Euro. Seither gab es acht Erhöhungen. Während es in manchen Jahren keine Erhöhung gibt – wie zum Beispiel 2023 – gibt es in anderen Jahren mehrere. Darüber entscheidet die Mindestlohnkommission. Sie besteht aus Gewerkschaftsvertretern, Arbeitgebern und Wissenschaftlern.
Wann wird der allgemeine Mindestlohn wieder erhöht?
Für das Jahr 2023 sind keine Erhöhungen geplant. Frühestens zu Beginn 2024 könnte es einen höheren Mindestlohn geben – vorausgesetzt die Mindestlohnkommission erachtet das für notwendig.
Gilt der Mindestlohn auch für mich?
Ausgenommen sind:
• Jugendliche unter 18 Jahren und Auszubildende: Für Azubis gibt es allerdings eine Mindestausbildungsvergütung
• Langzeitarbeitslose während der ersten sechs Monate ihrer neuen Beschäftigung
• Praktikanten – egal ob Pflichtpraktika für Schule oder Universität oder freiwilliges Praktikum (bis zu drei Monaten)
• Ehrenamtliche
Welchen Mindestlohn gibt es für Auszubildende?
Der gesetzliche Mindestlohn gilt nicht für Auszubildende. Umgangssprachlich wird die Mindestausbildungsvergütung allerdings so genannt. Die Mindestausbildungsvergütung ist zuletzt zum 1. Januar 2023 gestiegen auf:
- 620 Euro im 1. Ausbildungsjahr
- 732 Euro im 2. Ausbildungsjahr
- 837 Euro im 3. Ausbildungsjahr
- 868 Euro im 4. Ausbildungsjahr
Was sind Branchenmindestlöhne?
Nicht zu verwechseln ist der gesetzliche Mindestlohn mit den Mindestlöhnen bestimmter Branchen, den sogenannten Branchenmindestlöhnen. Hier verhandeln jeweils Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände miteinander, wie beispielsweise im Bereich Leiharbeit und Zeitarbeit. In folgenden Bereichen gibt es außerdem Steigerungen:
- In der beruflichen Aus- und Weiterbildung bekommen Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit 1. Januar 2023 mehr
- Im Elektrohandwerk gilt seit 1. Januar 2023 ein Branchenmindestlohn von 13,40 Euro
- Für Maler und Lackierer werden seit 1. April 2023 14,50 Euro für Gesellen und 12,50 Euro für Helfer fällig
- Im Pflegebereich gibt es ebenfalls neue Mindestlöhne
Wie ist die aktuelle Regel zu Minijobs?
- Die Entgeltgrenze für Minijobs wird auf 520 Euro erhöht, sodass zehn Stunden pro Woche mit Mindestlohn gearbeitet werden kann
- Die Höchstgrenze vom Übergangsbereich wird von 1300 auf 1600 Euro angehoben
Wer profitiert besonders von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns?
In Deutschland gibt es laut einer aktuellen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung rund 19 Prozent Geringverdiener. Sie müssen mit einem Bruttoarbeitsentgelt unter 2284 Euro (Vollzeit) im Monat auskommen.
Betroffen sind insbesondere folgende gesellschaftliche Gruppen:
• Frauen
• Junge Vollzeitbeschäftigte
• Menschen mit Migrationshintergrund
• Menschen, die in Ostdeutschland leben
So fasst auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in einer Mitteilung des Ministeriums zusammen: „Von der Erhöhung profitieren über sechs Millionen hart arbeitende Menschen, vor allem in Ostdeutschland und vor allem Frauen. Die Anhebung kommt insbesondere den Leuten zugute, die in der Pandemie dieses Land am Laufen gehalten haben.“ Darüber hinaus sei der Mindestlohn auch aus ökonomischer Sicht ein Vorteil, denn er erhöhe die Kaufkraft und gebe wichtige Impulse für die wirtschaftliche Erholung. Quelle
Fazit: In Sachen Mindestlohn sind Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter seit vielen Jahren bessergestellt als andere Arbeitnehmer. Gute und faire Bezahlung sind Standard bei seriösen Zeitarbeitsfirmen wie EPS Personalservice GmbH, denn hier wird nach dem transparenten Zeitarbeits-Tarif bezahlt.
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